Archiv des Autors: Vedantin

Jnana Yoga in der Yogalehrer Ausbildung Berlin

Gerade Vedanta und Jnana Yoga spielen eine wichtige Rolle bei der Yogalehrer Ausbildung von Yoga Vidya Berlin.

Vedanta ist die Philosophie des Absoluten. Das Absolute, das Unendliche, das Göttliche steht hinter allem. Vedanta ist aber nicht nur Philosophie, sondern ist auch Erfahrung. So ist in der Yogalehrer Ausbildung Berlin von Yoga Vidya Vedanta nicht nur eine theoretische Studie. Vielmehr lernst du, über Meditation, Selbstbefragung und Analyse deine Erfahrungen, Vedanta zu einer lebendigen Erfahrung zu machen.

Die Yoga Vidya Yogalehrer Ausbildung ist daher nicht nur eine Hatha Yogalehrer Ausbildung, sondern eben auch eine spirituelle Ausbildung. Wenn du nicht nur etwas Gutes für Deinen Körper tun willst, sondern etwas anspruchsvoller bist und auch an spirituellen Fragen interessiert bist, dann könnte die Yoga Vidya Yogalehrer Ausbildung für dich etwas ganz Interessantes sein.

Wer bin ich?

Woher komme ich?

Was ist der Sinn des Lebens?

All das sind auch Fragen, die du in der Yoga Ausbildung Berlin von Yoga Vidya genauer eruieren wirst.

Die kosmische Form Gottes – ein spirituelles Gedicht

Meditation-Augen-geschlossenNun erdulde ich die Last des Lebens und bleibe im Streben,

den Täuschungen zu begegnen  im Wissen zum Selbst, dem Einen

erfahre physisch das Universum, in der Dualität kann ich es auch beweinen.

Oh Herr ich möchte dich erschauen in deiner Schönheit und Pracht,

ein Streifzug durch die Natur, ach das bist du – mein Herz, das lacht.

Du bist die Vielfalt in Form und Art, du bist das „Eine“ im Licht,

dein Körper schließt ein das Universum, aber ich sehe deine wahre Form leider nicht.

Du wohnst im Bewegten und in der absoluten Stille,

ich werde mich dir nähern, das ist mein fester Wille.

Oh Herr ich möchte dich erschauen in deiner Schönheit und Pracht,

ein Streifzug durch die Natur, ach das bist du – mein Herz, das lacht.

Du bist das Strahlende, ohne ein Ende, mit Girlanden geschmückt.

Du bist die Hierarchie des Universums, auch die Ursache für des Menschen Glück.

Du lebst in zahlreichen Mündern, Augen und Mägen.

Es gibt keinen Anfang, kein Ende nur ein Vorstellen und Erwägen.

Oh Herr ich möchte dich erschauen in deiner Schönheit und Pracht,

ein Streifzug durch die Natur, ach das bist du – mein Herz, das lacht.

 

Du wirst in heiligen Schriften beschrieben mit Diadem, Diskus und Keule,

Du bist die Schatzkammer des Universums, bleibst die tragende Säule

Es ist dein, der Raum zwischen Himmel und Erde, welch ein Licht

viele lobpreisen dich, manche fürchten oder rühmen dich.

Oh Herr ich möchte dich erschauen in deiner Schönheit und Pracht,

ein Streifzug durch die Natur, ach das bist du – mein Herz, das lacht

 

Auszug: Inspiration aus der Bhagavad Gita –   Der  Weg zum Selbstbewusstsein (11)

von Beate Wolfsteller

Sei fleißig

fleissige-kinderHeute ein kleiner Artikel von Swami Sivananda zum Thema Fleiß:

Ich hoffe, es geht dir gut. Ich denke du hast die Sommerferien gut verbracht. Teile mir mit wie du sie verbracht hast? War alles ein Spiel ohne Aufgaben? Nein , ich denke nicht, dass du ein nichtsnutziges Kind bist. Ich hoffe, du hast deine Studien fortgesetzt, Aufgaben erledigt neben dem Spiel. War es nicht so ? Du hast sicher deine Eltern, Brüder, Geschwister und Spielfreunde geholfen. Nun ich sollte dir eine schöne Geschichte erzählen.

Es waren einmal zwei Jungen, die Nachbarn waren. Der eine war der Sohn eines reichen Mannes, Dulal und der andere war arm, namens Gopal. Beide Söhne gingen in die gleiche Klasse und in die gleiche Schule. Dulal hatte Privatlehrer zu Hause, aber Gopal hatte keinen. So musste er sehr hart arbeiten um seine Aufgaben zu lösen. In Verärgerung seiner beiden Lehrer spielte Dulal sehr gern, lieber als lernen, so wurde er kein besonders guter Student.

Nun während der Sommerferien arbeitete Gopal hart und erledigte seine Aufgaben. Dulal dagegen verbrachte die Zeit zum Spielen. Als die Schule nach den Sommerferien wieder begann, wurde eine Prüfung vorgenommen. Als die Ergebnisse bekannt gegeben wurden, wurde festgestellt, dass Gopal der erste in seiner Klasse war und Dulal wurde gerügt. Sei nicht wie Dulal, aber sein wie Golal. Erledige immer deine Aufgaben, bevor du dich dem Spiel widmest. Dann wirst du ein sehr gutes Kind werden und von allen geliebt. Möge Gott dich segnen und lenken, ein gutes Kind zu werden.

Übersetzt von Beate Wolfsteller

Die Kräfte, die mich lenken – Weg zum Selbstbewusstsein

seele5In der Schule wird vermittelt Verhalten und Wissen,

zur Natur, Gott und die Welt, ich werde gescheit und beflissen,

den Weg zur Weisheit und menschlicher Vollkommenheit

erlese in der Bhagavad Gita mit Hingabe und Aufmerksamkeit.

Ich bin Sattwa – ich bin rein, manchmal in Rajas – in großer Leidenschaft,

die Trägheit, die mich in Tamas fasst, überwinde ich mit Wille und Kraft.

Das Apfelpflückwissen zum Erhalt von Schönheit, Körper und Erde,

prägt den menschlichen Geist, in Wettbewerb um das materielle Sein, nun werde…

gescheit und erhöre der Weisen Lehre vom höheren Sein:

Brahmans Schoß ist die Natur, die dich lenkt und berührt als Schein.

Ich bin Sattwa – ich bin rein, manchmal in Rajas – in großer Leidenschaft,

die Trägheit, die mich in Tamas fasst, überwinde ich mit Wille und Kraft.

Reinheit, Leidenschaft und Trägheit lenken die Natur und auch dich,

überwinde auch Sattwa, das Wissen und Glück bindet, durch (Brahman) mich.

Lenkt dich Ehrgeiz in deinem Handeln und Tun bindest du Rajas die Leidenschaft,

Unachtsamkeit, Schlaf rührt von Tamas her, die dir eine Trägheit verschafft.

Ich bin Sattwa – ich bin rein, manchmal in Rajas – in großer Leidenschaft,

die Trägheit, die mich in Tamas fasst, überwinde ich mit Wille und Kraft.

Lass das Licht in deine Sinne scheinen, so werden sie harmonisch und rein,

alles was dich treibt aus Gier, Aktivität und Ruhelosigkeit in Rajas gebunden, das lasse sein.

Stell dir vor der Tod begrüßt dich im tugendhaften und reinem Handeln.

Mit der Wiedergeburt wirst du dich zu einer Persönlichkeit verwandeln.

Ich bin Sattwa – ich bin rein, manchmal in Rajas – in großer Leidenschaft,

die Trägheit, die mich in Tamas fasst, überwinde ich mit Wille und Kraft.

Die ruhelose Welt treibt dich mitunter in sündhafte Taten,

es werden Freunde und Familie in Missgunst verraten.

Strebe im Alltag nach einem höheren reinen Geist,

der dich in tugendhaftem Sein mit Weisheit speist.

Ich bin Sattwa – ich bin rein, manchmal in Rajas – in großer Leidenschaft,

die Trägheit, die mich in Tamas fasst, überwinde ich mit Wille und Kraft.

Der Weise, der die Natur- Reinheit, Leidenschaft und Trägheit, transzendiert,

wird von Tod, Schmerz und Verfall befreit und ihm einen großen Respekt gebiert.

Er sitzt in der Stille, ihn bewegt kein Wille und keine Natur

Er ruht fest im Selbst im Höchsten, in Weisheit und hält sich an seinen eisernen Schwur

Ich bin Sattwa – ich bin rein, manchmal in Rajas – in großer Leidenschaft,

die Trägheit, die mich in Tamas fasst, überwinde ich mit Wille und Kraft.

Wer kann an der Yogalehrer Ausbildung Berlin teilnehmen?

Vielleicht überlegst du, an der Yogalehrer Ausbildung Berlin von Yoga Vidya teilzunehmen. Vielleicht fragst du dich, ob die Ausbildung für dich geeignet ist. Vielleicht überlegst du auch, welche anderen Teilnehmer wohl bei der Yogalehrer Ausbildung dabei sein werden.

Du findest in den Yoga Vidya Yoga Ausbildungen eine große Vielfalt von Yoga Interessenten. Besonders bei Yoga Vidya ist aber auch das spirituelle Interesse. Du wirst feststellen, dass gerade Interessentinnen an Jnana Yoga und Vedanta einen gar nicht geringen Anteil an Teilnehmenden ausmacht. Und das ist ja eine der Besonderheiten: Gerade weil da so viele tief spirituell interessieren Yogis und Yoginis dabei sind, kannst du auch und gerade ins Jnana Yoga und Vedanta tief einsteigen.

Eigene Anstrengung und Gnade – Erzählung von Chidananda

BuddhaErfolg wird in Folge von Anstrengungen in allen Unternehmungen erwartet. Häuft sich ein Versagen, tritt ein Erfolg nicht ein. Jedoch ist Misserfolg oft ein Teil von Erfolg. Versagen ist nicht vorrangig -ein Scheitern ist lediglich nebensächlich. In unseren Bemühungen Erfolg zu erreichen, kann uns ein Versagen zu jeder Zeit einholen. Es ist nicht wichtig. Ein Misserfolg ist keine Sünde. Gib den Erfolg auf – das ist sinnvoller. Ein Versagen ist kein großer Mangel. Setz dich nieder, besinne dich und dann versuche wieder aufzustehen und kämpfe. Allerdings zählt Versagen zu Störungen. Grundsätzlich wird Erfolg erarbeitet und steht, gewonnen aus der Anstrengung über Versagen.

Es gibt es viele qualitative Beispiele von nennenswerter Geduld. Du erinnerst dich an die Voraussage zur Erleuchtung, die Lord Buddha mit kraftvollen Worten beschrieben hat. Nachdem er zu vielen Gurus ging, folgte er verschiedene Wege, übte TapasAskese und magerte ab. Er verlor seine Gesundheit. Er gab dann seine unnatürliche Askese auf, die zu physischen Belastungen führte, selbstverursachend im Sinne von Buße „Extremeties“. Er nahm wahr, dass ihm die Körperqualen nicht gut taten. Buße ist notwendig, Kasteiung ist notwendig, aber in Harmonie mit den Gesetzen.

Er nahm eine kleine Mahlzeit zu sich und setzte sich unter einen Feigenbaum. Siddhartha wollte diesen Sitz nicht verlassen. Mit seinem Verharren wollte er jegliche Täuschung verlieren. Wenn dieser Körper schrumpft, die Haut weit und faltig wird, die Knochen ausdorren, dann lass es zu und ertüchtige ihn dann wieder (Fastenzeit). Lass die Knochen schrumpfen bis die Erleuchtung kommt. Siddhartha wollte sich nicht bewegen. Es stellte sich einem inneren großen Kampf, der ihn wie ein Sturm durchdrang. Aber Siddharta bewegte sich nicht.

Er wurde hellsichtig. Seine Entscheidung für ein entsagtes Leben entwickelte erhabene Tugenden und den Weg des Lichts – ein großes Ziel zur Selbstverwirklichung. Was du auch immer an Energie in Engagement gibst, was dich lenkt, es beginnt im Inneren und wird dann im Außen verwirklicht.

Eine Großartigkeit im Leben, gewidmet den tieferen universellen Ursachen – der Schöpfung. Wenn du nicht gewinnst, ist das nicht wichtig. Wenn es ein kleiner Geist ist, ist es immer ein Denken von Gewinn. Lass im Geist erhabene Gedanken zu. Das Leben sollte nobler sein, basierend auf hohen Werten mit einer großen Vision.

In den Upanishaden wird eine wundervolle kleine Story über das Paaren von Vögel vermittelt, die in der Nähe des Ozeans ein Nest bauen. Sie hatten durc eine kleine Einstiegsluke drei schöne kleine Eier gelegt. Als sie eines Tages wieder kleine Dinge in ihre Nester taten, kamen riesige Wellen vom Ozean aus sie zu. Eine große Welle nahm dann das Nest, Eier und alles andere mit. Die Vögel kamen von ihrem Ausflug zurück und konnten das Nest nicht finden.

Sie flogen zum Strand und teilten dem Ozean den Schaden mit. Der Ozean rumorte, aber es kam keine Antwort. Dann entschieden die Vögel: Der Ozean ist Natur und ohne Wirtschaftlichkeit. Er sollte sich keine materiellen Werte annehmen und muss uns unser Eigentum wiederbringen. Wir sollten den Ozean leeren, dann bekommen wir unser Eigentum wieder. Dann flog der Vogelvater zur Düne, rupfte einen Halm und kehrte nach kurzer Zeit zurück, schaufelte ein paar Tropfen Wasser und näherte sich dem Sand und vermischte es mit dem Tropfen Wasser. Das wiederholte er viele Male.

Abgehetzt und hungrig gab er den Grashalm der Vogelmutter. Sie suchte nach Futter und setzte den Prozess fort. Die Vögel konnten keinen Ozean mehr sehen. Sie hatten kein Vorstellung von der Tiefe und dem Ausmaß. Die Konzentration floss vollkommen in ihre Arbeit.

Die Tage vergingen. Sie setzten ihre Arbeit fort bis ein Weiser sie bei der Arbeit besuchte. Er erkundigte sich nach ihrem Engagement. Der Vogel-Vater erklärte ihm, dass er den Ozean leeren möchte. Der Weise öffnete die Augen….und hörte die Geschichte von dem Überfall der Welle, die Nest und Eier vereinnahmte. Er sprach von seiner Hellsichtigkeit und einer Wiederholung. Er genoss den Segen des Weisen und flog zum Ozean zurück. Der Weise war erstaunt über die spirituelle Größe des kleinen Vogels.

Der Weise war ein befreiter Mann und im kosmischen Bewusstsein gegründet, eins mit der Natur. Er verlangte vom Ozean die Wiedergutmachung des entstandenen Schadens durch die Wellen.

Der Ozean brachte Eier und Nest zu den Füßen des Weisen. Die Vögel waren sehr glücklich darüber.

Der Meister sagte zu seinen Schülern: Du solltest vorausschauend sein, mein Kind, Allerdings auch spirituell – wenn du die Täuschung überwindest, erreichst du den Ozean von SatChidAnanda (Sein-Wissen-Glückseligkeit).

So erinnere dich an die Askese von Lord Buddha. Askese ist Abhyasa – ständiges Bemühen oder Praktizieren wie Meditation, Yoga, Askese usw. – ein Weg zur Überwindung von Täuschung und Anhaftung.

(Gastartikel von Beate Wolfsteller).

Warum erscheint Gott als relative Welt?

Eine Frage, die gestern manifest gestellt worden ist, eine Frage, die ich mehr oder weniger zwischendurch anklingen lassen hatte, ist, „Warum, was ist der Sinn überhaupt von all dieser relativen Welt?“ Ich hatte euch auch gesagt, wirklich eine echte logisch, klare, stringente, nachvollziehbare Begründung, die gleichzeitig auch zufrieden stellend ist, gibt es nicht wirklich. Denn die logisch-stringenten Erklärungen, stellen uns nicht zufrieden. Die eine wäre, die Welt gibt es nicht. Zu fragen, „Warum gibt es die Welt?“, wäre so zu fragen, „Warum hat die Krähe Zähne?“ Eine Krähe hat keine Zähne, die Welt gibt es nicht, deshalb, die Frage ist unsinnig. Die zweite logisch-korrekte Antwort ist, eine Frage letztlich nach dieser höheren Wirklichkeit, ist eine Frage, die im Relativen nicht beantwortet werden kann, daher sollte sie nicht gestellt werden und wenn sie gestellt wird, sollte man sie nicht beantworten. Das steht in Schriften drin. Oder Buddha hat die Frage, nach dem Warum der Welt, so beantwortet, „Wenn in einem Haus Feuer ist, dann überlegst du nicht, wie das Haus gebaut worden ist, aus welchen Steinen das Haus besteht und wie der Fußboden aufgebaut ist, sondern du rennst raus.“ Und so, wenn du spürst, you are on fire, du brennst, du merkst, die Beschränktheit ist nicht o.k., dann gilt es nicht, zu sehr zu überlegen, warum die Welt, sondern es gilt, wie kommen wir raus. Aber auch diese Antwort ist nicht wirklich zufrieden stellend letztlich. Wir beschäftigen uns ja mit so vielen anderen Fragen, die vom Absoluten her auch nicht übermäßig sinnvoll sind. Und so geben uns die Meister noch andere Gründe, warum und wieso. Die Bhakta sagen, es ist Lila Gottes, Spiel Gottes. Und so spielen wir dieses Spiel mit und sind die Spielgefährten Gottes oder auch die Spielfiguren Gottes, je nach dem, was euch besser gefällt. Vom Raja Yoga her gibt uns Patanjali verschiedene Begründungen. Die eine ist, der Purusha ist in die Prakriti hineingegangen, um sich seiner Selbst bewusst zu werden und die Kräfte zu erfahren, die in ihm und in der Prakriti drin sind. Und das heißt zum einen, um diesen Sinn zu erfüllen, gilt es, besonders bewusst zu sein, es gilt, besonders auch die Kräfte, die wir haben, zur Entfaltung zu bringen. Patanjali Yoga ist das Gegenteil von einem Zurückziehen, sondern es gilt, seine Kräfte durchaus zu entfalten, in die Welt hineinzubringen und letztlich als Diener Gottes dann darzubringen. Und es gilt auch, letztlich Erkenntnisse zu sammeln und das heißt auch bewusst zu sein. Und diese Bewusstheit steckt auch in dem nächsten drin, wo Patanjali sagt, die Welt hat zweierlei Sinn für den Purusha. Zum einen, ihr Bhoga zu geben und Apavarga. Das heißt, Erfahrungen zu geben und auch zur Befreiung zu führen. Und so ist Patanjali durchaus Propagator eines intensiv gelebten Lebens, die Erfahrungen bewusst zu machen und des Weiteren aber auch die Lektionen anzunehmen, die uns aufrütteln und aufwecken. Wenn wir nämlich nur Erfahrungen machen würden, würden wir vielleicht drin stecken bleiben. So ist das Universum auch immer wieder da, um uns aufzuwecken. Wir sollten uns aber weder in der Erfahrung, noch in der Entfaltung der Kräfte, noch im intensiven Leben, noch in der Selbstanalyse irgendwo verheddern und stecken bleiben, sondern immer wieder erkennen: Brahma Satyam. Brahman allein ist wirklich. Jagan Mithya, die Welt, so wie wir sie wahrnehmen ist unwirklich. Und Jivo Brahmaiva Naparah, das Selbst ist nichts anderes als Brahman. Oder in der Übersetzung von Friedrich Rückert, „In drei Sätzen sei es verkündet, was man in tausend Büchern findet. Brahman ist wirklich, die Welt ist Schein, das Selbst ist nichts als Brahman allein.“

Dies ist der Teil 151 und damit der letzte Teil von Vorträgen zum Viveka Chudamani. Niederschrift aus dem Yogalehrer Ausbildungs-Seminar mit Sukadev Bretz bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Thema dieses 9-tägigen Vedanta-Seminars war „Viveka Chudamani von Sankaracharya“. Erklärungen für die Sanskrit Ausdrücke findest du im Yoga Sanskrit Glossar. Dieser Blog ist nicht geeignet für Yoga Anfänger. Er ist vielmehr gedacht für Menschen, die sich in Yoga Philosophie auskennen und regelmäßig Meditation praktizieren, sich als spirituelle Aspiranten verstehen. Yoga Anfängern wird das Yoga Anfänger-Portal empfohlen. Danke an Sukhavati, welche diese Vorträge transkribiert hat und an S., welche diese Blog Beiträge ins Internet gestellt hat…

Die vier Mittel der Befreiung – Sadhana Chatushthaya

Sankara fährt dann fort. „Wenn man zu einem Lehrer geht, braucht man vier Eigenschaften, Viveka, Vairagya, Mumukshutva und Shatsampat.“ Also, man sollte schon eine gewisse Viveka haben. Die Viveka führt letztlich zur höchsten Befreiung, aber schon Viveka am Anfang ist wichtig. Schon am Anfang sollte man sich einer gewissen Sache bewusst werden, eben „Ich bin nicht dieser Körper. Ich werde nicht glücklich sein durch die eine oder andere Wunscherfüllung. Und diese Welt, so wie sie sich mir darstellt, kann nicht wirklich wirklich sein.“ Das ist schon etwas, was man als Schüler vom Jnana Yoga schon von Anfang an irgendwo mindestens angedeutet haben sollte. Als zweites, Vairagya. Viveka, kann man sagen, ist mehr intellektuell und vernunftmäßig und Vairagya ist herzensmäßig. Vom Inneren heraus fühlen, „Wunscherfüllung allein und ein materiell gelebtes Leben oder das so genannte normale Leben, macht mich nicht dauerhaft glücklich.“ Das ist ein essentielles Wissen, „Auch wenn jetzt der Weihnachtsmann kommen würde und mir alle Wünsche erfüllen würde oder wenn jetzt eine Fee kommen würde und sagen würde, du hast drei Wünsche frei, wir wissen, äußere Wünsche machen mich nicht glücklich.“, Vairagya. Dritte, Shatsampat, die edlen Tugenden der Gleichmut. Wir sind sie alle durchgegangen, von einem praktischen Standpunkt aus, wie auch von dem höheren Standpunkt aus, den Sankara dort entwickelt. Letztlich auch aus der Überzeugung, dass nichts Äußeres einen glücklich macht, kommt auch eine gewisse Shatsampat, dann kann man auch gleichmütig sein gegenüber all diesem Äußeren. Wobei es die Gleichmut 1. Grades und 2. Grades gibt. Die erste ist, die Emotionen werden einen gar nicht erst unruhig machen und das zweite ist, man weiß, „Ich bin nicht die Emotionen und ich behalte die höhere Gleichmut, selbst wenn ich zwischendurch explodiere.“ Schließlich Mumukshutva, darüber habe ich gesprochen. Er erwähnt Mumukshutva immer wieder. Wenn wir uns so ausgestattet haben mit diesen vier Eigenschaften, dann gilt es, gerade die Viveka immer weiter zu entwickeln und uns immer wieder bewusst zu machen, „Ich bin nicht der Körper. Ich bin nicht die Wünsche. Ich bin nicht die Psyche. Ich bin nicht das Prana. Ich bin nicht die Emotionen. Ich bin nicht die Persönlichkeit. Sondern meine wahre Natur ist Brahman.“
So kommen wir über Viveka zu den vier Mahavakyas: Tat Tam Asi. – Das bist du. Das, das wir nicht beschreiben können. Ahambrahmasmi. – Ich bin Brahman. Ayam Atma Brahman. – Dieses Selbst ist Brahman. Und Prajnanam Brahman. Was ist Brahman? Brahman ist Bewusstsein. Dieses Bewusstsein kann man auch nennen, Satchidananda, Sein, Wissen und Glückseligkeit.
Aus dieser Bewusstheit heraus kann man dann leben. Es gilt, das auch in den Alltag umzusetzen und ich kann euch da durchaus empfehlen, noch mal das Kapitel „Vedanta“ aus Swami Sivanandas Buch „Göttliche Erkenntnis“ durchzulesen, da beschreibt er das auch noch mal sehr ausführlich von einem praktischen Standpunkt aus, wo er klar sagt, Vedanta darf nicht nur einfach intellektuelle Gymnastik sein. Es darf nicht Ligual Diarrhoea sein, also Sprechdurchfall, sondern aus dieser Vedanta kommen auch praktische Konsequenzen. Es gilt, es umzusetzen im Alltag und diese Umsetzung, die steht jetzt für euch wieder bevor. Zu arbeiten an Viveka, Vairagya, Shatsampat, Mumukshutva. Uneigennützig dienen im Sinne von, das Selbst aller Wesen ist gleich, inmitten aller Veränderungen des Lebens, das eine kosmische Selbst zu erfahren, sein Karma abzuarbeiten, damit wir letztlich auch auf beschränkte Weise unsere Mission im Leben erfüllen. Wenn wir nicht immer uns der höchsten Wirklichkeit bewusst sein können, dann gilt es, sie zu verehren. Das ist das, was Krishna ja in der Bhagavad Gita in jedem Kapitel macht, wo er über Jnana Yoga schreibt oder spricht. Jedes Mal, wenn Krishna über Jnana Yoga spricht, sagt er zum Schluss, „Und wenn es dir nicht gelingt, dir ständig deines Selbst bewusst zu sein, dann verehre Gott. Und wenn du nicht immer die eine Seele hinter allem wahrnehmen, erkennen, fühlen kannst, dann verehre sie halt. Und wenn du all das nicht so ganz kapierst, dann habe einfach Vertrauen und verehre es.“ Und so gilt es, diese verschiedenen Standpunkte zu integrieren. Und ich bin immer wieder darauf eingegangen, auf diese Sätze von Hanuman. Als Rama ihn gefragt hatte, „Wer bist du?“, hat Hanuman geantwortet, „Auf der physischen Ebene bin ich Dein Diener. Auf einer geistigen Ebene bin ich ein Teil von Dir. Auf der höchsten Ebene bin ich Du.“ Der Mensch ist äußerst komplex und so gilt es, auf all diesen Ebenen zu wirken. Wenn wir nur eine dieser Ebenen berücksichtigen, ist es letztlich unvollständig. Und gerade für jemanden, der im aktiven Leben steht, gilt es aus allen drei Ebenen heraus zu handeln. Angenommen, ihr wärt Wandermönch, dann könntet ihr vielleicht nur aus dem dritten heraus handeln. Aber vom Karmischen her ist das, glaube ich, keiner von euch und die meisten von euch, vermutlich alle, sind irgendwo auch im Alltag beschäftigt und so gilt es, die Handlungen Gott zu widmen, sich als Gottes Diener zu empfinden, als Diener die Dinge tun, so gut, wie man kann, auch seine Fähigkeiten zu entwickeln. Auf einer anderen Ebene zu erkennen, „Ich bin Teil Gottes. Alles, was ich tue, ist letztlich Teil des kosmischen Ganzen. Gott möge durch mich hindurch wirken.“ Auf der höchsten Ebene sind wir eins. Auf die wir uns immer wieder zurückbesinnen können, sowohl in der Meditation, als auch zwischendurch im Alltag, woraus dann eine heitere Einstellung zum Leben geschieht.

150. Teil der Niederschrift von Vorträgen und Workshops aus einem Yogalehrer Ausbildungs-Seminar mit Sukadev Bretz bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Thema dieses besonderen 9-tägigen Vedanta-Seminars aus dem Jahr 2008 war „Viveka Chudamani, das Kleinod der Unterscheidung, von Sankaracharya“. Erklärungen für die Sanskrit Ausdrücke findest du im Yoga Sanskrit Glossar. Dieser Blog ist nicht geeignet für Yoga Anfänger. Er ist vielmehr gedacht für Menschen, die sich in Yoga Philosophie, insbesondere Jnana Yoga, auskennen und regelmäßig Meditation praktizieren, sich als spirituelle Aspiranten verstehen. Yoga Anfängern wird das Yoga Anfänger-Portal empfohlen. Für fortgeschrittenere Aspiranten und Kenner der Materie gibt es hier Einsichten und Weisheiten der besonderen Art.

Strebe nach Befreiung, Samadhi, Erleuchtung

Sankara sagt dann weiter, „Es gibt jetzt Menschen, die haben den ersten Schatz, Manushyatam und sind zu dumm, nach Mumukshutvam zu streben. Es gibt Menschen, die sind noch dümmer.“ Sankara hat ja manchmal eine sehr krasse Ausdrucksweise, wie oft gerade die Südinder, vor allem die Keralesen. Es gibt Menschen, die sind noch dümmer. Sie haben die menschenwürdige Geburt, ein menschenwürdiges Dasein und sie haben den Wunsch nach Befreiung und sind letztlich zu dumm, einen Lehrer zu suchen und ihm zu folgen. Und die allerdümmsten sind die, die erstens Manushyatam haben, zweitens Mumukshutvam haben, drittens die Lehren gefunden haben und einen Lehrer gefunden haben und sich dann nicht bemühen, wirklich nach Befreiung zu streben und immer wieder sich ablenken und nach anderem streben oder sich über Kleinigkeiten aufregen.“

 

149. Teil der Niederschrift von Vorträgen und Workshops aus einem Yogalehrer Ausbildungs-Seminar mit Sukadev Bretz bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Thema dieses besonderen 9-tägigen Vedanta-Seminars aus dem Jahr 2008 war „Viveka Chudamani, das Kleinod der Unterscheidung, von Sankaracharya“. Erklärungen für die Sanskrit Ausdrücke findest du im Yoga Sanskrit Glossar. Dieser Blog ist nicht geeignet für Yoga Anfänger. Er ist vielmehr gedacht für Menschen, die sich in Yoga Philosophie, insbesondere Jnana Yoga, auskennen und regelmäßig Meditation praktizieren, sich als spirituelle Aspiranten verstehen. Yoga Anfängern wird das Yoga Anfänger-Portal empfohlen. Für fortgeschrittenere Aspiranten und Kenner der Materie gibt es hier Einsichten und Weisheiten der besonderen Art.

Die Drei Schätze des Menschen

Sankaracharya beginnt ganz am Anfang zu sagen, „Manushyatam Mumukshutvam Mahapurusha Samshrayaha.“ Drei Dinge sind wertvoll auf dieser Welt, drei große Schätze. Das erste ist Manushyatam, ein menschenwürdiges Dasein. Was zuerst mal beinhaltet, einen menschlichen Körper zu haben. Zweitens, dass man das hat, was man zum physischen Überleben braucht, also was zu essen, Dach über dem Kopf und nicht eine Angst, dass man am gleichen Tag marodierenden Banden zum Opfer fällt. Und das ist der erste der großen Schätze, die wir als Mensch haben in diesen Breiten, wo wir geboren sind. Das zweite ist Mumukshutvam, der intensive Wunsch nach Befreiung. Dieser Wunsch nach Befreiung ist bewusst oder unbewusst in jedem Menschen angelegt. Bei manchen ist er stärker, bei manchen ist er schwächer. Und bei denen, bei denen dieser Wunsch besonders stark angelegt ist, ist es manchmal auch nicht nur angenehm, denn sie sind anders als Otto Normalverbraucher oder als Ottonin Normalverbraucherin oder Ottilie Normalverbraucherin. Sehr viele Menschen haben Manushyatam. Mumukshutvam haben viele nicht. Und wenn sie es haben und man nicht weiß, wohin das führen kann, dann ist man auch nicht unbedingt glücklich, wenn man nicht wertschätzt, „Ja, das ist etwas Wertvolles.“ Mumukshutvam, der intensive Wunsch, die Wahrheit zu erfahren. Nicht zufrieden sein mit dem Relativen, was die Welt uns so anbietet. Zu Mumukshutvam gehört auch dazu, intensive Sehnsucht nach Gott, intensive Sehnsucht nach Wahrheit. Und das dritte wichtige ist Mahapurusha Samshrayaha, also die liebevolle Fürsorge durch einen selbstverwirklichten Meister, was heißen kann, eine Tradition zu finden, in der ein großer Meister – auch wenn er nicht mehr im physischen Körper ist – einen weiter leitet, wo man Praktiken hat, die man üben kann, Lehren hat, denen man folgen kann und vielleicht auch – wenn auch nicht ganz selbstverwirklichte Meister – Menschen hat, die einem auch praktisch die Dinge beibringen können. Das sind die drei wertvollsten Schätze im Universum. Wertvoller als jeder Lotteriegewinn. Wertvoller als das beste Auto. Sogar wertvoller als das schönste Haus und die tollste, was auch immer sonst. Das gilt es, sich dessen bewusst zu sein und immer wieder auch bewusst zu sein, danach gilt es zu streben und das gilt es zu nutzen.

148. Teil der Niederschrift von Vorträgen und Workshops aus einem Yogalehrer Ausbildungs-Seminar mit Sukadev Bretz bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Thema dieses besonderen 9-tägigen Vedanta-Seminars aus dem Jahr 2008 war „Viveka Chudamani, das Kleinod der Unterscheidung, von Sankaracharya“. Erklärungen für die Sanskrit Ausdrücke findest du im Yoga Sanskrit Glossar. Dieser Blog ist nicht geeignet für Yoga Anfänger. Er ist vielmehr gedacht für Menschen, die sich in Yoga Philosophie, insbesondere Jnana Yoga, auskennen und regelmäßig Meditation praktizieren, sich als spirituelle Aspiranten verstehen. Yoga Anfängern wird das Yoga Anfänger-Portal empfohlen. Für fortgeschrittenere Aspiranten und Kenner der Materie gibt es hier Einsichten und Weisheiten der besonderen Art.

Essenz des Viveka Chudamani

Heute ist der letzte Tag dieses 9-tägigen Seminars, Yogalehrerweiterbildung. Viveka-Chudamani, das Kleinod der Unterscheidung oder auch der Kronjuwel der Unterscheidung. Wir haben uns die letzten 9 Tage beschäftigt mit den höchsten Fragen, die man sich stellen kann. Die Fragen, „Wer bin ich? Was ist die Welt? Was ist Gott?“ Wir sind dabei verschiedene Unterscheidungsformen durchgegangen anhand eines sehr wichtigen Textes, eben Viveka Chudamani, „Wer bin ich und wer bin ich nicht? Atma-AnAtmaViveka. Was ist wirklich, was ist unwirklich? Satya-Mithya-Viveka. Was ist wahre Freude, was ist nur vorübergehendes Vergnügen?“ Die haben wir nicht ganz so intensiv behandelt, aber es ist in dem anderen mit eingeschlossen. „Ananda-Sukha-Viveka.“

147. Teil der Niederschrift von Vorträgen und Workshops aus einem Yogalehrer Ausbildungs-Seminar mit Sukadev Bretz bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Thema dieses besonderen 9-tägigen Vedanta-Seminars aus dem Jahr 2008 war „Viveka Chudamani, das Kleinod der Unterscheidung, von Sankaracharya“. Erklärungen für die Sanskrit Ausdrücke findest du im Yoga Sanskrit Glossar. Dieser Blog ist nicht geeignet für Yoga Anfänger. Er ist vielmehr gedacht für Menschen, die sich in Yoga Philosophie, insbesondere Jnana Yoga, auskennen und regelmäßig Meditation praktizieren, sich als spirituelle Aspiranten verstehen. Yoga Anfängern wird das Yoga Anfänger-Portal empfohlen. Für fortgeschrittenere Aspiranten und Kenner der Materie gibt es hier Einsichten und Weisheiten der besonderen Art.