Atma-Anatma Viveka – Die Unterscheidung zwischen dem Selbst und dem Nichtselbt

„Jetzt sage ich dir genau, was du wissen musst. Die Unterscheidung zwischen dem Selbst und dem Nicht-Selbst. Höre zu und denke darüber im Geist nach.“ (Sankara im Viveka Chudamani 71. Vers)
Also, jetzt beginnt er mit einer der wichtigen Analysen, nämlich die Analyse, Viveka zwischen Atman und Anatman. Atman, dem Selbst und Anatman, das Nicht-Selbst. Und eine Weise, wie er das macht, ist, er klassifiziert jetzt, was das Nicht-Selbst ist. Und zwar zunächst geht er auf den groben physischen Körper ein, einige ganze Verse. Dann anschließend geht er auf das innere Instrument ein, er geht auf die fünf Lebenskräfte ein. Nachdem er all das gesagt hat, dann geht er weiter, nicht nur vom Anatman, sondern er geht auf Maya, die Ursache der Welt des Scheins, ein. Und diese Weise, die er jetzt so macht, ist mit Hilfe von Klassifikation, uns davon zu lösen. Das ist jetzt natürlich die vedantische Klassifikation, man kann natürlich noch andere Klassifikationen wählen. Diejenigen von euch, die z.B. sich schon länger mit Jnana Yoga und Upanishaden beschäftigt haben, die wissen, man findet auch im Jnana Yoga unterschiedliche Schöpfungsgeschichten. Es gibt unterschiedliche Beschreibungen, was ist das Universum. Es gibt unterschiedliche Klassifikationen unserer Psyche. Die Klassifikation hat eben den Hauptgrund, dass wir lernen, uns davon zu lösen. Es ist z.B. ein Unterschied, ob wir sagen, „Ich bin krank.“ oder sagen, „Mein Körper ist krank.“ oder „Der Magen produziert zuviel Salzsäure und deshalb gibt es irgendwelche Probleme im Magen und Leber.“ oder „Mein Pitta ist übersteuert und dieses übersteuerte Pitta manifestiert sich jetzt gerade als eine Entzündung der Haut, die medizinisch auch als Neurodermitis bezeichnet wird.“ Es ist ein Unterschied zu sagen, „Ah, mir geht es wieder so schlecht.“ Oder es ist ein Unterschied zu sagen, „Die Manomaya Kosha ist momentan in einem rajasigen Zustand.“ oder zu sagen, „Ich bin total verärgert. Der hat mich total kirre gemacht.“ Und auf diese Weise geht jetzt Sankara vor. Erstens, um etwas zu beschreiben, dass wir lernen, mit etwas mehr Abstand diese Dinge anzugucken. Selbst unsere Emotionen, selbst die können wir mit Abstand angucken. Die können immer noch da sein, aber wir können sie irgendwo klassifizieren und dann beobachten. Jetzt gebraucht er die alte Ayurveda-Klassifikation der Bestandteile des grobstofflichen, physischen Körpers.

Teil 49 der Niederschrift eines Vortrags im Rahmen eines Yogalehrer Ausbildungs-Seminars mit Sukadev Bretz im Yoga Vidya Ashram Bad Meinberg im Teutoburger Wald. Thema dieses 9-tägigen Vedanta-Seminars war „Viveka Chudamani von Sankaracharya“. Erklärungen für die Sanskrit Ausdrücke findest du im Yoga Sanskrit Glossar. Dieser Blog ist nicht geeignet für Yoga Anfänger. Er ist vielmehr gedacht für Menschen, die sich in Yoga Philosophie auskennen und regelmäßig Meditation praktizieren, sich als spirituelle Aspiranten verstehen. Yoga Anfängern wird das Yoga Anfänger-Portal empfohlen. <

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