Wir hatten heute Morgen und die letzten Tage viel Zeit verbracht mit Atma– AnAtma–Viveka, Unterscheidung zwischen dem Selbst und dem Nicht-Selbst. Vor allem haben wir sehr viel davon gesprochen über AnAtma und „Wer bin ich nicht?“ Dann bleibt ja die Frage, nachdem wir jetzt wissen, wer wir nicht sind, wer sind wir eigentlich wirklich? Und hier kommt man durchaus an die Grenzen der logischen Analyse, denn wirklich wissen, wer wir sind, ist durch den Intellekt nicht möglich. Es ist nur möglich, das Selbst zu erfahren. Dann, wenn wir aufhören, uns mit dem Rest zu identifizieren, dann wissen wir, wer wir selbst sind. Nichtsdestotrotz, ein paar Aspekte unseres Selbst kann man auch durch logische Analyse und auch durch Analyse der Meditationserfahrung erschließen. Das eine, was wir wissen, ist, wir sind Bewusstsein. Einfache, banale Tatsache. Wir sind nicht einfach irgendwie, sondern wir sind Bewusstsein. Und das zweite, was wir wissen, es gibt uns. Woher wissen wir, dass es uns gibt? „Weil Es durch uns atmet.“ Mag auf der einen Ebene stimmen, ist aber jetzt nicht philosophisch korrekt dargelegt.
Teil 88 der Niederschrift eines Vortrags im Rahmen eines Yogalehrer Ausbildungs-Seminars mit Sukadev Bretz bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Thema dieses 9-tägigen Vedanta-Seminars war „Viveka Chudamani von Sankaracharya“. Erklärungen für die Sanskrit Ausdrücke findest du im Yoga Sanskrit Glossar. Dieser Blog ist nicht geeignet für Yoga Anfänger. Er ist vielmehr gedacht für Menschen, die sich in Yoga Philosophie auskennen und regelmäßig Meditation praktizieren, sich als spirituelle Aspiranten verstehen. Yoga Anfängern wird das Yoga Anfänger-Portal empfohlen. <