Moderne Physik und Vedanta Jnana Yoga

Es ist noch wichtiger, zu sehen, ein objektives Universum gibt es auch nicht in soweit, dass wir es nur interpretieren und vielleicht auch zum Teil schöpferisch verändern und schöpferisch gestalten, sondern man kann noch weiter gehen. Wenn wir jetzt nämlich z.B. die Physik noch weiter treiben, da gibt es keine Materie, es gibt keine Atome im Sinne von unteilbaren Partikel – Atomos heißt ja unteilbar – sondern alle Atome bestehen aus Elektronen, Neutronen und Protonen. Und die Elektronen, Neutronen, Protonen wiederum entstehen aus anderen subatomaren Partikeln. Und das sind aber letztlich keine Partikel, sondern in der Interpretation der Quantenphysik sind letztlich diese subatomaren Teilchen Wahrscheinlichkeitswolken, dass da eine Energie ist oder auch nicht ist. Also manchmal ist da etwas und manchmal ist auch nichts da. Das ist das Faszinierende. Es gibt ja dieses Buch „Der Tao der Physik“ oder „Die tanzenden Wu-Li-Meister“, inzwischen sind die ja in der zigsten Auflage und auch noch mit neueren physikalischen Erkenntnissen noch mal aktualisiert, aber letztlich, es gibt nicht wirklich eine Materie, es gibt auch nicht wirklich eine feste Schwingung und eine feste Energie, es gibt nur Wahrscheinlichkeitswolken. Also es könnte sein, dass plötzlich Narendra dort nicht sitzt. Die Wahrscheinlichkeit ist aber sehr gering, denn irgendwann sind die Partikel da und wieder nicht da und über so viele subatomare Energieladungen ist es dann doch unwahrscheinlich, dass plötzlich alle mal verschwinden. Aber vom Mathematischen her ist es nicht undenkbar. Es ist daher durchaus auch denkbar, dass Menschen mal ganz unsichtbar werden. Es ist auch denkbar, dass man durch Wände durchgehen kann. Überhaupt, dass sind alles nur subatomare Ladungen im Nichts, also eigentlich, hier ist nichts Festes, sondern da sind irgendwelche subatomare Ladungen. Des Weiteren, wir nehmen die Welt wahr in Zeit, Raum und Kausalität. Wir interpretieren immer, dass irgendetwas eine Ursache von etwas anderem ist. Z.B., ihr könnte jetzt gerade mal gucken. Was ist die Ursache, warum eine Hand in die andere Richtung geht? Es sieht aus, ab ob die eine Hand die andere schubst, oder? Aber das Schubsen allein bewirkt gar nichts. Es ist einfach, man schreibt diese Kausalität zu. Also, unser Geist stellt immer wieder Ursache-Wirkungsverhältnisse fest, die es so nicht gibt.

Teil 100 der Niederschrift eines Vortrags im Rahmen eines Yogalehrer Ausbildungs-Seminars mit Sukadev Bretz bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Thema dieses 9-tägigen Vedanta-Seminars war „Viveka Chudamani von Sankaracharya“. Erklärungen für die Sanskrit Ausdrücke findest du im Yoga Sanskrit Glossar. Dieser Blog ist nicht geeignet für Yoga Anfänger. Er ist vielmehr gedacht für Menschen, die sich in Yoga Philosophie auskennen und regelmäßig Meditation praktizieren, sich als spirituelle Aspiranten verstehen. Yoga Anfängern wird das Yoga Anfänger-Portal empfohlen. <

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