Die Jugend von Sankara, des großen Yoga Meisters

Sankara wurde dann zum Dorflehrer. Er lehrte andere Kinder und auch Jugendliche, sogar die Lehrer selbst lehrte er. Aber er entwickelte auch den Wunsch, nicht nur zu lehren, sondern er entwickelte den Wunsch, auch zu entsagen, das Höchste zu erreichen. Denn er dachte: Was nützt mir alles Wissen der Schriften? Was nützt es mir, wenn ich in der Theorie weiß, was Brahman ist? Was nützt es mir, wenn ich die Upanishaden verstehe, wenn ich sie nicht voll verwirklicht habe?

So wollte er einen Guru finden, einen spirituellen Lehrer. Aber seine Mutter sagte zu ihm: Du, du bist jetzt das Einzige, was ich noch habe. Du kannst jetzt nicht weggehen. Warte und bleibe bitte bei mir, solange ich noch lebe. So blieb Sankara dort und trug letztlich zum Lebensunterhalt der Familie bei über das Lehren und die anderen Gaben, Dakshina, also Gaben für den Lehrenden. So verbrachte er die nächsten Jahre. Als die 16 Jahre um waren – ihr erinnert euch, die Mutter hatte das inzwischen längst wieder vergessen – schwamm Sankara in dem örtlichen See. Er war zwar hochweise, aber er war auch ein Junge und er liebte es zu schwimmen und zu rennen und verschiedene Dinge zu machen.

Ich kann mich  auch noch an meine Yogalehrer-Ausbildung erinnern: Ich war relativ jung, 18 Jahre. Aber ich war nicht der Jüngste, wir hatten ein Mädchen dabei, die war 12 Jahre und hat die Vierwochen-Intensivausbildung gemacht. Wir hatten auch noch jemand anderes, der war 16 und jemand 17-jähriges. Die Mutter der 12-jährigen war kürzlich in Ashrams gewesen und das Mädchen war von Kindheit an mit Yoga aufgewachsen und sie kannte mit ihren 12 Jahren schon fast alles, was wir behandelt haben und war eine derjenigen, die mit die beste Abschlussarbeit gemacht hat. Sie war äußerst diszipliniert, hat alles mitgemacht. Aber in der Mittagspause hat sie Fußball gespielt.

Teil 9 der Niederschrift eines Vortrags im Rahmen eines Yogalehrer Ausbildungs-Seminars mit Sukadev Bretz bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Thema dieses 9-tägigen Vedanta-Seminars war „Viveka Chudamani von Sankaracharya“. Erklärungen für die Sanskrit Ausdrücke findest du im Yoga Sanskrit Glossar. Dieser Blog ist nicht geeignet für Yoga Anfänger. Er ist vielmehr gedacht für Menschen, die sich in Yoga Philosophie auskennen und regelmäßig Meditation praktizieren, sich als spirituelle Aspiranten verstehen. Yoga Anfängern wird das Yoga Anfänger-Portal empfohlen.

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