Archiv für den Monat: August 2013

Bhakti Yoga und Vedanta

Bhakti Yoga. Ein Yogaweg, den Sankara ja an verschiedenen Stellen des Viveka-Chudamani lobt. Letztlich auch der Krishna. Diejenigen, die sich mit der Bhagavad Gita beschäftigt haben, fast immer, wenn Krishna über Jnana Yoga schreibt oder spricht, kommt am Ende des Kapitels vorübergehend dann wieder ein Bhakti Vers. Wo er dann spricht über Brahman und das Ewige und das Unendliche und das Absolute und dann sagt er noch, „Und wer dieses Brahman erkennt, der wird befreit vom Kreislauf von Geburt und Tod, der ist erlöst.“ Und danach sagt er, „Und wer Brahman einfach verehrt und an Brahman glaubt und aus diesem Glauben heraus lebt, der erreicht die Verwirklichung auch.“ Also, wir können diese höhere Wahrheit auch verwirklichen, indem wir sie verehren. Letztlich heißt es auch, das, was wir verehren, mit dem verschmelzen wir irgendwann. Und für viele ist es leichter, Brahman zu verehren, als über die Einheit von Brahman nachzudenken. Und gerade im Alltag ist das dann oft leichter. Wir sind auch ausreichend komplex, dass man zum einen sagen kann, „Ahambrahmasmi“, dann können wir sagen, „Die Ganze Welt ist Manifestation Brahmans und hinter der ganzen Welt ist Ishwara und Ishwara will ich verehren.“ Ishwara ist dann der Träumer und die Gesetze im Universum und die ganze Welt entwickelt sich und ich will irgendwo meinen Part tun und deshalb sage ich, „Dein Wille geschehe. Dein Reich komme. Wie im Himmel, so auch hier auf der Erde. Möge ich das erfahren.“ Und wenn wir so Brahman verehren und Brahman dienen, dann erfahren wir die Verschmelzung mit Brahman. Und dann die ganzen Bhakti-Praktiken, wie die Puja, die wir heute Abend machen werden oder wie Mantrasingen, Arati, sich verneigen und so vieles andere, all das hilft, dass unser Herz sich öffnet, das Herz sich weitet und wir Einheit spüren und erfahren.

144. Teil der Niederschrift von Vorträgen und Workshops aus einem Yogalehrer Ausbildungs-Seminar mit Sukadev Bretz bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Thema dieses besonderen 9-tägigen Vedanta-Seminars aus dem Jahr 2008 war „Viveka Chudamani, das Kleinod der Unterscheidung, von Sankaracharya“. Erklärungen für die Sanskrit Ausdrücke findest du im Yoga Sanskrit Glossar. Dieser Blog ist nicht geeignet für Yoga Anfänger. Er ist vielmehr gedacht für Menschen, die sich in Yoga Philosophie, insbesondere Jnana Yoga, auskennen und regelmäßig Meditation praktizieren, sich als spirituelle Aspiranten verstehen. Yoga Anfängern wird das Yoga Anfänger-Portal empfohlen. Für fortgeschrittenere Aspiranten und Kenner der Materie gibt es hier Einsichten und Weisheiten der besonderen Art.

Raja Yoga und Vedanta

Raja Yoga. Patanjali, in seinem Yoga Sutra, ist eigentlich nicht ein reiner Raja Yogi. Es werden manchmal künstliche Grenzen aufgebaut. Eigentlich, jeder dieser klassischen Yogawege enthält alle Yogawege auch in sich. Patanjali sagt ganz zu Anfang, „Yogas Chitta Vritti Nirodhah, Tada Drastuh Svarupe Vasthanam. Yoga ist das Zur-Ruhe-Bringen der Gedanken im Geist, dann ruht der Sehende in seinem wahren Wesen.“, fertig. Und in einer der Interpretationen des Yoga Sutras, der Interpretation von Swami Krishnananda, der sich auch noch auf ältere Interpretatoren bezieht, sagt, das ist so die Lehre für die Top Class Aspirantes oder auch die First Class Aspirantes, für die Aspiranten der ersten Klasse. Man hält den Geist an, keine Gedanken, Nirvikalpa Samadhi, dann sind wir verwirklicht, fertig, brauchen wir nichts weiter zu machen. Und dann haben wir auch Jnana Yoga erreicht. „Swarupoham Tada Drastuh Svarupe Vasthanam, dann ruht der Sehende in seinem wahren Wesen.“ Wir brauchen nur den Geist zur Ruhe zu bringen. Und dann gibt Patanjali für die nicht First Class Aspirantes noch weitere verschiedene Methoden. Auch im weiteren ersten Kapitel erwähnt er noch verschiedene Weisen, wie wir zur höchsten Wahrheit kommen können, das ist jetzt kein Raja Yoga Weg. Im zweiten Kapitel sagt er dann noch, Kriya Yoga. Tapas, Swadhyaya, Ishwara Pranidhana Kriyayogah, damit überwinden wir die Kleshas und dann sind wir in der Verwirklichung. Das heißt, das ist so der Weg des Raja Yoga, um diese Identifikation zu überwinden. Wir überwinden Schritt für Schritt. Als erstes überwinden wir die Ängste. Wie überwinden wir die Ängste? Wir machen das, wovor wir Angst haben. Also, wenn ihr irgendwas habt, wovor ihr Angst habt, dann nehmt euch vor, „Ich mache es.“ Und dann das nächste, womit wir gebunden sind, sind Raga und Dwesha, Mögen und Nichtmögen. Wie überwindet man Mögen und Nichtmögen? Indem ich das tue, was ich nicht mag. Das ist jetzt alles so der Tapasaspekt. Und ich mache nicht das, was ich mag und ich mache das, was ich nicht mag. Ist eine sehr machtvolle Sache. Das ist aber noch für die Sekond Class Aspirantes. Und wenn wir das ausreichend machen, dann fallen die nächsten Schritte leicht, denn ohne Ängste und ohne Mögen und Nichtmögen wird das Ego sehr dünn. Dann wird es leicht, über das Ego hinauszugehen, über Avidya hinauszugehen, dann erfahren wir, wer wir wirklich sind. Aber außer Tapas gibt es auch noch Swadhyaya und es gibt auch noch Ishwara Pranidhana, als drei Methoden des Kriya Yoga. Ishwara Pranidhana ist Hingabe an Gott. Wir verehren Gott. Damit sind wir im Bhakti Yoga, wo ich gleich noch mal hinkommen. Wir verehren Gott und durch die Verehrung Gottes kommen wir auch jenseits dieser Kleshas. Eine dritte Weise wäre Swadhyaya. Swadhyaya kann man psychologisch interpretieren. Swadhyaya kann man aber auch vedantisch interpretieren. Swadhyaya ist Selbststudium. Also, wir können unsere Psyche studieren und können lernen, mit unserer Psyche umzugehen und dann können wir noch sehr viel detaillierter daran arbeiten, als einfach mit Tapas, im Sinne von, all unsere Ängste angehen und unser Raga und Dwesha systematisch angehen. Oder wir können eben Swadhyaya nehmen vom Standpunkt des Jnana Yoga. Selbststudium im Sinne von Viveka. Und im Laufe des zweiten Kapitels sagt dann Patanjali, Viveka Khyati ist der Weg zur Befreiung. Also dauernde Unterscheidung und da ist er wieder wie der Sankara im Viveka-Chudamani, Unterscheidung zwischen dem Selbst und dem Nicht-Selbst, Unterscheidung zwischen dem Ewigen und dem Vergänglichen, Unterscheidung zwischen dem Wirklichen und dem Unwirklichen, Unterscheidung zwischen Ananda und Sukha oder Wonne und letztlich auch Leiden. Und danach sagt dann Patanjali, „Und um in den Zustand von Viveka Khyati zu kommen, sollte der Yogi die sieben Stufen praktizieren. Also, wenn es uns nicht gelingt, dauerhaft unseren Geist zu einer Unterscheidungskraft zu führen, dann gelten Yama, Niyama, Asana, Pranayama, Pratyahara, Dharana, Dhyana, dann können wir Viveka üben und in Samadhi fallen. Also, hier kommt Patanjali zu einem ähnlichen Schluss wie auch Sankara in den einleitenden Versen, wo er auch von den Shatsampats spricht, den sechs edlen Tugenden, die es zu entwickeln gilt und wo er auch spricht über andere Yogawege, die helfen, dass der Geist so zur Ruhe gebracht wird, dass wir auch wirklich Viveka üben können. Und so, wenn man jetzt Raja Yoga als Hilfspraxis für Jnana Yoga übt, wissen wir auch, wir brauchen nicht unseren Geist vollständig unter Kontrolle zu bringen. Wir müssen ihn nur ausreichend unter Kontrolle bringen, dass die Viveka ausreichend stark wird und dann können wir aus dieser Verhaftung mit diesem Körper-Geist-Komplex rauskommen. Das ist ein wichtiger Gedanke dort. Also, um zu Nirvikalpa Samadhi zu kommen, müssen wir nicht abwarten, bis wir alle unsere geistigen und psychischen Probleme aufgearbeitet haben. Schon allein, was wir in den ersten Jahren unseres Lebens an psychischen Problemen angesammelt haben, da gibt es manche Menschen, die verbringen dann die restlichen 60 Jahre, diese aufzuarbeiten. Und wenn man noch bedenkt, dann gibt es noch Probleme aus so vielen verschiedenen anderen Inkarnationen. Also eine gewisse Yama, Niyama, Asana, Pranayama, Pratyahara, Dharana, Dhyana, dann kommt die Unterscheidungskraft und damit können wir auch alle Begrenztheiten transzendieren.

143. Teil der Niederschrift von Vorträgen und Workshops aus einem Yogalehrer Ausbildungs-Seminar mit Sukadev Bretz bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Thema dieses besonderen 9-tägigen Vedanta-Seminars aus dem Jahr 2008 war „Viveka Chudamani, das Kleinod der Unterscheidung, von Sankaracharya“. Erklärungen für die Sanskrit Ausdrücke findest du im Yoga Sanskrit Glossar. Dieser Blog ist nicht geeignet für Yoga Anfänger. Er ist vielmehr gedacht für Menschen, die sich in Yoga Philosophie, insbesondere Jnana Yoga, auskennen und regelmäßig Meditation praktizieren, sich als spirituelle Aspiranten verstehen. Yoga Anfängern wird das Yoga Anfänger-Portal empfohlen. Für fortgeschrittenere Aspiranten und Kenner der Materie gibt es hier Einsichten und Weisheiten der besonderen Art.

Vedanta und Jnana, Raja, Bhakti, Karma, Hatha und Kundalini Yoga

Jetzt die sechs Yogawege vom Standpunkt vom Vedanta. Jnana Yoga, Raja Yoga, Bhakti Yoga, Karma Yoga, Hatha Yoga und Kundalini Yoga. Jnana Yoga kann man als seinen Hauptyogaweg wählen oder man kann auch sagen, es ist der Hintergrundsyoga. Und von den praktischen Zwecken her folgen wir einem anderen Yogaweg, aber wir wissen tief im Hinterkopf, wir wollen nirgendwo hängen bleiben und das ist vielleicht das Wichtigste am Jnana Yoga, dass wir nicht irgendwo uns in Lichterfahrungen verlieren und in irgendwelchen Pranaerfahrungen suhlen oder auch nicht, dass wir irgendwo verzweifeln an der Unfähigkeit, unseren Geist ganz unter Kontrolle zu bringen. Denn, den Geist ganz unter Kontrolle zu bringen, ist nicht so einfach, wie wir ja öfters schon so gesagt haben. Also Jnana Yoga so als Hintergrundsweg oder wir können sagen, „Jnana Yoga ist mein Hauptweg. Ich werde mich jeden Tag immer wieder fragen, wer bin ich? Ich werde mir immer wieder sagen, Ahambrahmasmi. Ich werde immer wieder bewusst spüren, Satchidananda Swarupoham. Ich werde mich immer wieder, nicht nur in der Meditation, sondern auch am Tag zwischendurch, besinnen, ich bin das Bewusstsein hinter allem. Und ich werde immer wieder lernen, nicht aus Identifikation heraus zu handeln, sondern aus Einheitsbewusstsein heraus zu handeln.“

142. Teil der Niederschrift von Vorträgen und Workshops aus einem Yogalehrer Ausbildungs-Seminar mit Sukadev Bretz bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Thema dieses besonderen 9-tägigen Vedanta-Seminars aus dem Jahr 2008 war „Viveka Chudamani, das Kleinod der Unterscheidung, von Sankaracharya“. Erklärungen für die Sanskrit Ausdrücke findest du im Yoga Sanskrit Glossar. Dieser Blog ist nicht geeignet für Yoga Anfänger. Er ist vielmehr gedacht für Menschen, die sich in Yoga Philosophie, insbesondere Jnana Yoga, auskennen und regelmäßig Meditation praktizieren, sich als spirituelle Aspiranten verstehen. Yoga Anfängern wird das Yoga Anfänger-Portal empfohlen. Für fortgeschrittenere Aspiranten und Kenner der Materie gibt es hier Einsichten und Weisheiten der besonderen Art.

Vedanta und Jnana Yoga im Alltag

Damit will ich jetzt mal die Fragen abschließen, denn natürlich bleibt dann weiter die Hauptfrage, „Wie setze ich das jetzt im Alltag um?“ und dort denkt öfters an diese Frage, die Rama den Hanuman gestellt hat, „Wer bist du?“ und Hanuman hat gesagt, „Auf der physischen Ebene bin ich Dein Diener. Auf der geistigen Ebene bin ich Teil von Dir. Und auf der höchsten Ebene bin ich Du.“ oder eins, kann man auch sagen. Und so bleiben auch und gerade für den Jnana Yogi alle Yogawege weiter wichtig. Nicht, dass ihr jetzt denkt, „Von heute an keine Asanas und Pranayama mehr, keine Mantras mehr, kein uneigennütziger Dienst mehr und Yogastunden unterrichte ich auch nicht mehr. Und ich lege mich auf eine Parkbank und sage, Ahambrahmasmi.“
Vielleicht noch eine Geschichte, die Swami Vishnu-devananda an der Stelle gerne erzählt hat. Das war die Geschichte von einem Aspiranten. Der war bei einem Lehrer und hat gehört, „Alles ist Brahman, alles ist Bewusstsein, es gibt nur eine Welt, die ganze Welt gehört nur dem kosmischen Bewusstsein und du bist Brahman. Damit gehört die ganze Welt dir.“ Der ist dann in ein Restaurant gegangen und hat sich ein fünf Gänge Menü in einem fünf Sterne Hotel bestellt und anschließend ging es dann ans Bezahlen und dann hat er dem Wirt gesagt, „Alles ist Brahman. Es gibt nur eine kosmische Wirklichkeit. Und das ganze Universum mit all seinen Teilen, einschließlich diesem Restaurant, gehört dem unsterblichen Brahman. Daher, mir gehört das Restaurant genauso wie jedem anderen auch und deshalb brauche ich auch nichts zu bezahlen.“ Und da die Geschichte noch etwas altertümlich sein soll, geht dann die Geschichte weiter. Dann nahm der Wirt einen Stock und schlug diesen Aspiranten grün und blau. Der Aspirant kehrt zurück zum Lehrer. Humpelnd und schmerzerfüllt, geht er zum Lehrer und sagt, „Meister, deine Philosophie hat nicht geklappt.“ Der Meister lässt sich die Geschichte erzählen und lacht und sagt, „Wer hat wen geschlagen? Wenn alles Brahman ist, dann hat Brahman sich selbst geschlagen. Warum kümmert dich das?“ Solange wir uns noch identifizieren mit dem Körper, gilt es, wir müssen uns um den Körper kümmern. Angenommen, wir identifizieren uns nicht mehr mit dem Körper, dann mag es sein, dass Karma irgendwo abläuft. Wer sich an die Bhumikas erinnert, von den sieben Bhumikas gibt es ja die sechste Bhumika, Padartha Bhavani, wo der Meister sich nicht mehr um seinen Körper kümmert, die Meisterin sich um nichts mehr kümmert, sondern es geschieht von selbst und es wird sich vom Karma um den Körper gekümmert. Er oder sie selbst spürt sich mehr oder weniger beständig im Unendlichen. Im Unterschied zu Asamshakti, wo auch schon Nirvikalpa Samadhi ist und der Meister, die Meisterin Doppelbewusstsein hat, zum einen sich sehr wohl um den Körper kümmern kann und die Pflichten erfüllen kann und dennoch immer wieder die Einheit mit dem Unendlichen erfährt. Oder es gibt eine andere Geschichte von Sankaracharya. Sankaracharya war zwar Swami und Begründer des Dashanami Orderns, er hat eben auch das Mönchstum systematisiert und man kann sagen, eigentlich zehn Hauptorden begründet, die dann in vier Hauptklöstern zusammengefasst wurden, die aber dann doch keine so enge Zusammengehörigkeit haben wie christliche Orden, da ist es sehr viel loser, bis so weit, dass die meisten gar nicht wissen, zu welchem Stammkloster sie eigentlich gehören. Aber Sankara war zwar ein Mönch und die meisten seiner Schüler waren Swamis, aber eben nicht alle. Er hatte auch mal so einen König gehabt und bei dem hat er regelmäßig Unterricht gehalten und hat zu dem König gesagt, „Dein Palast ist unwirklich und deine Elefanten sind unwirklich, dein Harem ist unwirklich, dein Reich ist unwirklich, hinter allem steckt nur Brahman. Höre auf, ständig nach mehr zu streben. Höre auf, Kriege anzuzetteln, um mehr Ruhm zu bekommen. Dein Selbst ist das gleiche Selbst wie das Selbst von allen Königen um dich herum und das gleiche Selbst, wie alle von deinen Untertanen, deshalb höre auf, sie auszupressen mit den Steuern, sondern erkenne, dein Selbst ist eins mit dem Selbst von allen.“ Und dann, den König hat das irgendwann gewurmt. Ursprünglich wollte er ja lernen, aber so geht das halt öfters mit Aspiranten. Erst gehen sie zum Meister und sagen, „Meister, lehre mich.“ und danach ärgern sie sich über das, was der Meister sagt oder argumentieren und schimpfen mit dem Meister. Und der König hatte gedacht, „Jetzt habe ich genug von ihm.“ Und Sankara ist so jeden Morgen durch die gleiche Straße durchgegangen und zum König hin und so hat der König dort einen Elefanten wild gemacht und hat den Elefanten durch die Straße jagen lassen, dass der Sankara zertrampelt wird. Also, war schon nicht so ganz ohne. Gut, und Sankara, der war halt noch jung – ihr erinnert euch, er ist ja mit 32 gestorben, seine Hauptlehrperiode, wo er in die Außenwelt gegangen war, war zwischen 24 und 32, er ist viel gewandert – er war auch in guter physischer Konstitution, er ist also vor dem Elefanten weggerannt und dann auf einen Bauch hochgeklettert. Und dieser Baum war irgendwo, die obersten Wipfel waren direkt vor den Gemächern vom König. Und manche sagen, der König hatte das beabsichtigt, der wollte ihn nicht umbringen. Jedenfalls der König sah ihn dort oben und dann fing er an zu lachen und sagte, „Oh Sankara, du lehrst, dass alles eins ist. Wieso bist du, der du eins bist mit dem Elefanten, vor dem Elefanten weggerannt?“ Dann antwortete Sankara, „Oh König, du hast noch nichts verstanden. Wer ist vor wem weggerannt? Und was ist überhaupt passiert?“ Habt ihr verstanden? Also, in dem Traum ist es so, dass der Sankara weggerannt ist, aber eigentlich ist niemand vor irgendjemandem weggerannt. Aber innerhalb des Traums wird man spielerisch die Regeln des Traums befolgen und das heißt dann auch, wenn einen ein Elefant verfolgt, dann rennt man vor ihm weg und weil Mensch langsamer ist als Elefant, ist es klüger einen Baum hoch zu kraxeln, wenn der Baum hoch und stark genug ist.

141. Teil der Niederschrift von Vorträgen und Workshops aus einem Yogalehrer Ausbildungs-Seminar mit Sukadev Bretz bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Thema dieses besonderen 9-tägigen Vedanta-Seminars aus dem Jahr 2008 war „Viveka Chudamani, das Kleinod der Unterscheidung, von Sankaracharya“. Erklärungen für die Sanskrit Ausdrücke findest du im Yoga Sanskrit Glossar. Dieser Blog ist nicht geeignet für Yoga Anfänger. Er ist vielmehr gedacht für Menschen, die sich in Yoga Philosophie, insbesondere Jnana Yoga, auskennen und regelmäßig Meditation praktizieren, sich als spirituelle Aspiranten verstehen. Yoga Anfängern wird das Yoga Anfänger-Portal empfohlen. Für fortgeschrittenere Aspiranten und Kenner der Materie gibt es hier Einsichten und Weisheiten der besonderen Art.