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Eigene Anstrengung und Gnade – Erzählung von Chidananda

BuddhaErfolg wird in Folge von Anstrengungen in allen Unternehmungen erwartet. Häuft sich ein Versagen, tritt ein Erfolg nicht ein. Jedoch ist Misserfolg oft ein Teil von Erfolg. Versagen ist nicht vorrangig -ein Scheitern ist lediglich nebensächlich. In unseren Bemühungen Erfolg zu erreichen, kann uns ein Versagen zu jeder Zeit einholen. Es ist nicht wichtig. Ein Misserfolg ist keine Sünde. Gib den Erfolg auf – das ist sinnvoller. Ein Versagen ist kein großer Mangel. Setz dich nieder, besinne dich und dann versuche wieder aufzustehen und kämpfe. Allerdings zählt Versagen zu Störungen. Grundsätzlich wird Erfolg erarbeitet und steht, gewonnen aus der Anstrengung über Versagen.

Es gibt es viele qualitative Beispiele von nennenswerter Geduld. Du erinnerst dich an die Voraussage zur Erleuchtung, die Lord Buddha mit kraftvollen Worten beschrieben hat. Nachdem er zu vielen Gurus ging, folgte er verschiedene Wege, übte TapasAskese und magerte ab. Er verlor seine Gesundheit. Er gab dann seine unnatürliche Askese auf, die zu physischen Belastungen führte, selbstverursachend im Sinne von Buße „Extremeties“. Er nahm wahr, dass ihm die Körperqualen nicht gut taten. Buße ist notwendig, Kasteiung ist notwendig, aber in Harmonie mit den Gesetzen.

Er nahm eine kleine Mahlzeit zu sich und setzte sich unter einen Feigenbaum. Siddhartha wollte diesen Sitz nicht verlassen. Mit seinem Verharren wollte er jegliche Täuschung verlieren. Wenn dieser Körper schrumpft, die Haut weit und faltig wird, die Knochen ausdorren, dann lass es zu und ertüchtige ihn dann wieder (Fastenzeit). Lass die Knochen schrumpfen bis die Erleuchtung kommt. Siddhartha wollte sich nicht bewegen. Es stellte sich einem inneren großen Kampf, der ihn wie ein Sturm durchdrang. Aber Siddharta bewegte sich nicht.

Er wurde hellsichtig. Seine Entscheidung für ein entsagtes Leben entwickelte erhabene Tugenden und den Weg des Lichts – ein großes Ziel zur Selbstverwirklichung. Was du auch immer an Energie in Engagement gibst, was dich lenkt, es beginnt im Inneren und wird dann im Außen verwirklicht.

Eine Großartigkeit im Leben, gewidmet den tieferen universellen Ursachen – der Schöpfung. Wenn du nicht gewinnst, ist das nicht wichtig. Wenn es ein kleiner Geist ist, ist es immer ein Denken von Gewinn. Lass im Geist erhabene Gedanken zu. Das Leben sollte nobler sein, basierend auf hohen Werten mit einer großen Vision.

In den Upanishaden wird eine wundervolle kleine Story über das Paaren von Vögel vermittelt, die in der Nähe des Ozeans ein Nest bauen. Sie hatten durc eine kleine Einstiegsluke drei schöne kleine Eier gelegt. Als sie eines Tages wieder kleine Dinge in ihre Nester taten, kamen riesige Wellen vom Ozean aus sie zu. Eine große Welle nahm dann das Nest, Eier und alles andere mit. Die Vögel kamen von ihrem Ausflug zurück und konnten das Nest nicht finden.

Sie flogen zum Strand und teilten dem Ozean den Schaden mit. Der Ozean rumorte, aber es kam keine Antwort. Dann entschieden die Vögel: Der Ozean ist Natur und ohne Wirtschaftlichkeit. Er sollte sich keine materiellen Werte annehmen und muss uns unser Eigentum wiederbringen. Wir sollten den Ozean leeren, dann bekommen wir unser Eigentum wieder. Dann flog der Vogelvater zur Düne, rupfte einen Halm und kehrte nach kurzer Zeit zurück, schaufelte ein paar Tropfen Wasser und näherte sich dem Sand und vermischte es mit dem Tropfen Wasser. Das wiederholte er viele Male.

Abgehetzt und hungrig gab er den Grashalm der Vogelmutter. Sie suchte nach Futter und setzte den Prozess fort. Die Vögel konnten keinen Ozean mehr sehen. Sie hatten kein Vorstellung von der Tiefe und dem Ausmaß. Die Konzentration floss vollkommen in ihre Arbeit.

Die Tage vergingen. Sie setzten ihre Arbeit fort bis ein Weiser sie bei der Arbeit besuchte. Er erkundigte sich nach ihrem Engagement. Der Vogel-Vater erklärte ihm, dass er den Ozean leeren möchte. Der Weise öffnete die Augen….und hörte die Geschichte von dem Überfall der Welle, die Nest und Eier vereinnahmte. Er sprach von seiner Hellsichtigkeit und einer Wiederholung. Er genoss den Segen des Weisen und flog zum Ozean zurück. Der Weise war erstaunt über die spirituelle Größe des kleinen Vogels.

Der Weise war ein befreiter Mann und im kosmischen Bewusstsein gegründet, eins mit der Natur. Er verlangte vom Ozean die Wiedergutmachung des entstandenen Schadens durch die Wellen.

Der Ozean brachte Eier und Nest zu den Füßen des Weisen. Die Vögel waren sehr glücklich darüber.

Der Meister sagte zu seinen Schülern: Du solltest vorausschauend sein, mein Kind, Allerdings auch spirituell – wenn du die Täuschung überwindest, erreichst du den Ozean von SatChidAnanda (Sein-Wissen-Glückseligkeit).

So erinnere dich an die Askese von Lord Buddha. Askese ist Abhyasa – ständiges Bemühen oder Praktizieren wie Meditation, Yoga, Askese usw. – ein Weg zur Überwindung von Täuschung und Anhaftung.

(Gastartikel von Beate Wolfsteller).

Kastendenken und die Yoga Meister

Leider, muss man sagen, konnte Sankaracharya dieses Kastendenken nicht abschaffen. Das ist Buddha nicht gelungen, das ist Krishna nicht gelungen, das ist Sankaracharya nicht gelungen, das ist Mahavira nicht gelungen. Das ist so vielen Heiligen nicht gelungen. Heute gelingt es so schrittweise. Mahatma Gandhi hat es probiert, Sivananda hat es probiert, VivekAnanda hat es probiert, Ramakrishna hat es probiert. Aber wisst ihr, was es letztlich schafft? Die moderne Industrie- und Dienstleistungsgesellschaft – mit Chancengleichheit. Und die massive „Reverse Discrimination“ der indischen Regierung. D.h. es wird ein bestimmter Prozentsatz von Studienplätzen und höherer „Government Posts“ reserviert für die Kastenlosen, so dass sie fast keine Leistung bringen müssen, um studieren zu können. Und das hat Erfolg. Es wird von den Brahmanen sehr stark kritisiert, denn selbst wenn sie ein Einser-Abitur haben, bekommen sie nicht notwendigerweise einen Studienplatz, während jemand der ein Vierer-Abitur hat, um es in unser System zu übersetzten, und ein Dalit ist, der kriegt einen Studienplatz. Aber das hilft diese Sache zu überwinden. Gut, das konnte Sankara nicht überwinden. Aber er hat sich bemüht und er hat mindestens diese Kette von Meistern fortgesetzt, die das für himmelschreiendes Unrecht gehalten haben.

5. Teil der Niederschrift von Vorträgen im Rahmen eines Yogalehrer Ausbildungs-Seminars mit Sukadev Bretz bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Thema dieses 9-tägigen Vedanta-Seminars war „Viveka Chudamani von Sankaracharya“. Erklärungen für die Sanskrit Ausdrücke findest du im Yoga Sanskrit Glossar. Dieser Blog ist nicht geeignet für Yoga Anfänger. Er ist vielmehr gedacht für Menschen, die sich in Yoga Philosophie auskennen und regelmäßig Meditation praktizieren, sich als spirituelle Aspiranten verstehen. Yoga Anfängern wird das Yoga Anfänger-Portal empfohlen.

Sankara und sein Wirken

Zur Zeit von Sankaracharya gab es alle möglichen Untergruppierungen, die sich zum Teil auch feindlich gesinnt waren – es gab die Shaivas, die wollten von den Vaishnavas nichts wissen und die Vaishnavas wollten nichts wissen von den Shaktas.

Die haben sich dann durchaus auch – nicht so wie im Westen allerdings mit Waffen – bekämpft. Die Waffenbekämpfungsgeschichte ist ja letztlich eine Erfindung des Christentums. Paradoxerweise. Die einzige Religion, zumindest von den großen Religionen, die nach Aussagen des Religionsgründers am gewaltfreiesten ist, ist in der Praxis die gewaltsamste gewesen. Der Religionskrieg ist vom Christentum erfunden worden und dann irgendwie an den Islam weitergegeben worden. Aber diese Gruppen waren sich durchaus feindlich gesinnt.

Es gab auch verschiedenste Philosophiesysteme. Sankara hat mehr oder weniger alle irgendwo zusammengefasst – es gibt verschiedene Namen und es gibt verschiedene Formen. Er hat Hymnen komponiert zur Verehrung von Krishna, die Lalita Sahasranam ist für die Göttin Devi. Er hat wunderbare Verse für Shiva geschrieben. Er hat gesagt: Letztlich sind sie alle Ausprägungen des einen unendlichen Prinzips. Die Mehrheit der Inder ist bis heute dieser Meinung, dass alles Ausdruck der gleichen universellen Wahrheit ist. Er hat auch die ganzen Bhakti-Praktiken irgendwo zusammengeführt. Er hat die Pujas systematisiert. Pujas sind natürlich Jahrtausende alt, zum Teil wurde ein unglaublicher Wust von Aberglauben im Lauf der Jahrhunderte oder Jahrtausende dazu gebastelt. Sankara hat das systematisiert und hat es zurückgeführt auf die Pujas und Homas der vedischen Zeit – mit einer Ausnahme: Sankara hat Tieropfer aus den Pujas und Homas rausgenommen.

Ihr seid euch sehr bewusst, dass Yoga etwas mit Vegetarismus und Gewaltlosigkeit und Ehrerbietung vor Tieren zu tun hat. Aber wer von euch mal die Mahabharata durchgelesen hat: so schöne Teile es dort gibt, wie die Bhagavad Gita, so dreht sich einem bei anderen Teilen der Magen um. Aber es war die damalige Zeit. Aber man kann sagen, Sankara hat letztlich das Werk von Buddha vollendet, der sich auch gegen alle Tieropfer gewendet hat und gesagt hat, man soll mehr an seinem Geist arbeiten und seine tierische Natur transformieren, statt Tiere zu opfern. Sankara hat das dann ganz konkret gesagt in den Schriften. Vorher war das gemeint als etwas Symbolisches und nicht als etwas, das man tatsächlich machen sollte.

Sankara hat das System von Pilgerreisen systematisiert. Er hat verschiedene große Tempel genannt und hat gesagt, diese sollte man besuchen. Das hat Indien irgendwo verbunden, dass die Menschen vom einen zum anderen… Dass die Weite entsteht. Er wollte auch Toleranz haben, dass Menschen von Südindien auch mal nach Nordindien kommen und dass die Menschen sehen, dass letztlich alle Menschen Geschöpfe des Gleichen und überall ähnlich sind.